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Europa in der Landeshauptstadt noch spürbarer machen

NEOS Klagenfurt lud gestern zum Online-Europatalk, in dem Expertinnen und Experten diskutierten, wie viel Europa in Klagenfurt steckt. Fazit? Vieles, jedoch ist noch viel Potenzial zu heben. NEOS-Spitzenkandidat Janos Juvan: „Hier können und wollen NEOS etwas dazu beitragen!“

„Klagenfurt. Alpen-Adria. Europa. Wie groß muss und darf unsere Stadt denken?“ Unter diesem Motto luden NEOS Klagenfurt gestern zu einem Online-Expertentalk, der via facebook/neos.kaernten live gestreamt wurde.  Janos Juvan, der Klagenfurter Spitzen- und Bürgermeisterkandidat für die GRW 2021, diskutierte mit der Europa-Abgeordneten Claudia Gamon, dem ehemaligen Politiker und Mitbegründer sowie Präsident des internationalen Bewerbungs-Komitees Senza Confini Michael Ausserwinkler, der Leiterin des Studiengangs Intercultural Management an der FH Kärnten Eithne Knappitsch sowie dem slowenischsprachigen österreichischen Buchverleger und Autor Lojze Wieser darüber, wie viel Europa in Klagenfurt steckt und wie viel Potenzial noch darin stecken könnte. Die Moderation übernahm mit viel Expertise und Wissen Otmar Petschnig, ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Kärnten.

„Klagenfurt ist eine unglaublich tolle Stadt mit sehr viel Potenzial. Man erlebt aber auch immer wieder in Gesprächen mit Klagenfurtern, die hier sind und die woanders leben, dass dieses Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Und ich glaube, dass NEOS genau dazu etwas beitragen können“, erklärt Juvan seine Intention, sich für den europäischen Gedanken in Klagenfurt zur engagieren.

 

Gamon: „Spezifische Cluster werden wesentlich sein“

NEOS-Europaabgeordnete Claudia Gamon pflichtet Juvan bei, denn „Kärnten und Klagenfurt haben noch viel mehr Potential. Die Entscheidung, wohin sich eine Region entwickeln soll, ist jedoch nicht so einfach zu treffen. Ich glaube, dass es in Zukunft wichtig sein wird, spezifische Cluster zu bieten. Gerade der Universitäts-Standort bringt, ebenso wie die Lebensqualität in Klagenfurt und die Lage der Stadt, entscheidende Vorteile.“ Damit seien laut Gamon bereits viele Voraussetzungen da, um Fachkräfte, auch im Bereich der Lehre, ausbilden zu lassen und sie gleichzeitig in der Region zu behalten; darauf müsse man aufbauen. „Damit das gelingt, müssen auch auf Gemeindeebene mutige Entscheidungen getroffen werden. Klagenfurts Geschichte, Kultur und Lage machen die Stadt selbst schon zu etwas besonderem“, ist Gamon überzeugt.

 

Ein neuer Europa-Platz
als starkes Bekenntnis zu Europa

Europa und Stadtpolitik hängen für Juvan, auch wenn es für viele nicht auf den ersten Blick erkennbar scheint, klar zusammen. Und es sei die Aufgabe der Politik, Europa erlebbarer, begreifbarer zu machen und wieder mehr Begeisterung für Europa auszulösen. Denn Europa ist nicht Brüssel. Europa sind alle; jede Region, jede Stadt und jedes Land. „Klagenfurt hat eine solch zentrale europäische Lage, wie kaum eine Stadt, nirgends liegen die drei großen Sprachgruppen Europas so nah aneinander, wie in unserem Alpen-Adria-Raum“, zeigt Juvan auf. Natürlich gebe es viele Vorteile für die Wirtschaft und Unternehmen, dennoch gehe es auch darum, Erlebbares zu schaffen. „Auch wenn es sich dabei oft um Symbolpolitik handelt, halte ich das für sehr wichtig. Es gibt in Klagenfurt ein Europahaus mit vielen Symposien, einen weitläufigen Europapark – das sind Statements.“ 
Laut Juvan gibt es aber auch ein misslungenes Beispiel für eine solche Symbolpolitik: Klagenfurt habe zwar einen Europaplatz, dieser ist jedoch ein kleiner Vorplatz beim Seiteneingang der Wirtschaftskammer, mit entsprechender WK-Beflaggung. „Klagenfurt könnte ein so viel aussagekräftigeres pro-europäisches Zeichen setzen und den Neuen Platz, das zentrale Herzstück der Stadt mit dem Wahrzeichen und Rathaus, zum Europaplatz machen.“ Positiven Zuspruch fand dieser Vorschlag nicht nur bei den Gesprächsteilnehmern, sondern auch bei den sehr aktiven Teilnehmern im Facebook Live-Chat.

 

Sprachenvielfalt in allen Bildungseinrichtungen fördern

Abseits der Symbolpolitik gibt es jedoch auch viele Maßnahmen, das Potenzial der Klagenfurter Geografik im europäischen Raum zu nutzen; etwa die Sprachenvielfalt. Ein mutiges Ziel könnte hier etwa sein, dass jedes Klagenfurter Kind viersprachig ausgebildet die Schule(n) verlässt.

FH-Studiengangsleiterin Knappitsch ist der Ansicht, dass allerdings noch viel passieren müssen, damit Kinder in Klagenfurt die Möglichkeit erhalten, viersprachig aufwachsen zu können. „Diese Möglichkeit und dieses Ziel wäre wirklich erstrebenswert, aber es ist noch ein weiter Weg bis dorthin.“ Für Knappitsch liegt der Mehrwert von Mehrsprachigkeit u. a. darin, schnell Perspektiven wechseln zu können und auch ein Maß an Offenheit und Empathie Neuem gegenüber zu haben. „Mehrsprachigkeit kann eine echte Chance für Klagenfurt und die Region sein!“ 

Auch Verleger und Autor Lojze Wieser sieht in der Sprache den Schlüssel für gelebtes Miteinander. Die Menschen müssten seiner Ansicht nach endlich verstehen, dass alle bisher gemachten Erfahrungen zu Kriegen und Nationalismus geführt hätten. „Einzig das Lernen der Sprachen, das Beherrschen der verschiedenen Kulturen und die Achtung auf gleicher Augenhöhe – von jedem – wird eine Zukunft für Europa bieten.“ Dann gebe es auch eine Zukunft für alle jene, die an einer Zukunft für Europa bauen.

 

Offene Grenzen und die Orientierung am 16. Jahrhundert

Was die meisten Menschen an Europa schätzen, sind die offenen Grenzen, die Freiheit. „Gerade jetzt wird uns aber aufgezeigt, dass das auch anders sein kann bzw., wie es vor der EU war. Wieser erläuterte, was jeder, auch Menschen in Klagenfurt, in der Region, beherzigen können: „Die Region ist im Lauf der Geschichte immer wieder über ihre eigenen Unzulässigkeiten gestolpert. Im 16 Jahrhundert war Klagenfurt niedergebrannt und der Maximilianische Gabbrief hat allen Ständen die Freiheit gegeben. Das lockte Menschen aus aller Welt nach Klagenfurt, um sich hier neu zu erfinden und eine Liberalität und Offenheit zu erleben, die es bis dahin nicht so gegeben hat. Heute sind wir in einer ähnlichen Situation. Alles was bisher gegolten hat, scheint es nicht mehr zu tun. Nun sind wir auf der Suche nach neuen Wegen und können uns dabei an der Offenheit des 16 Jahrhunderts orientieren.“

 

Sport als Transporteur und Vermittler des europäischen Gedankens

Den Gedanken Europas und des Verbindenden für die Menschen erlebbar zu machen, war von jeher auch ein Ziel des ehemaligen Politikers und Mediziners Michael Ausserwinkler, der die Idee der Olympia-Bewerbung Senza Confini mitbegründet hat und Präsident des internationalen Bewerbungs-Komitees war. „Schon in den 70ern war der europäische Gedanke sehr stark in und von Klagenfurt ausgehend geprägt, ausgehend von der Universität in der Landeshauptstadt. Doch bis heute existieren Grenzen in den Köpfen der Menschen.“ Seit der Abstimmung über den EU-Beitritt Österreichs 1997 sei man aber schon deutlich weitergekommen. „Und besonders in einer Stadt wie Klagenfurt, bei der die Grenzen der Sprachenvielfalt so nahe liegen, sollte es ein Leichtes sein, die Wichtigkeit des europäischen Gedankens weiter zu stärken.“

 

Unterdorfer-Morgenstern:
„Das größte Friedensprojekt der Geschichte weiter stärken!“

NEOS-Landessprecher Markus Unterdorfer-Morgenstern unterstützt und bestärkt das NEOS-Klagenfurt-Team in seinem Bestreben, den Europa-Gedanken in Klagenfurt noch erlebbarer zu machen, denn: „Wir NEOS arbeiten daran, dass sich das größte Friedensprojekt der Geschichte – die Europäische Union – weiterentwickelt hin zu größter Handlungsfähigkeit und internationaler Bedeutung. Wir treten ein für mehr Zusammenarbeit, Bürgerbeteiligung und gegen Nationalismus in der EU. Wir lieben Österreich und stehen daher für ein geeintes Europa.“

 

Der vollständige Talk ist online auf facebook/neos.kaernten

„Klagenfurt hat eine solch zentrale europäische Lage, wie kaum eine Stadt, nirgends liegen die drei großen Sprachgruppen Europas so nah aneinander, wie in unserem Alpen-Adria-Raum“, zeigt Janos Juvan auf.

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