Klagenfurt Wohnen: Weg von Skandalen – Hin zu Lösungen
Am Donnerstagvormittag lud der NEOS-Klubobmann Janos Juvan zu einer Pressekonferenz ins Rathaus ein.
NEOS-Spitzenkandidat Janos Juvan appelliert heute in einer Pressekonferenz, das enorme Potenzial der Sprachenvielfalt in Kärnten endlich zu nutzen – auch als Standortfaktor: „NEOS fordern den stufenweisen Ausbau der flächendeckenden viersprachigen Erziehung unserer Kinder: Slowenisch, Italienisch und Englisch als Fremdsprache von der 1. Klasse an!“
„Wollen wir uns abschotten oder wollen wir aus Kärnten ein Vorzeigeland der europäischen Sprachenvielfalt machen? In der globalen Welt ist die Fähigkeit, verschiedene Sprachen zu sprechen, ein riesiger Wettbewerbsvorteil. Gerade wir in Kärnten befinden uns an einem besonderen Ort und müssen diese Chance endlich zu unserem Vorteil nutzen“, eröffnet NEOS-Spitzenkandidat Janos Juvan mit einem flammenden Appell die heutige Pressekonferenz, gemeinsam mit Wiens Vizebürgermeister und Stadtrat für Bildung, Christoph Wiederkehr.
Der Kärntner NEOS-Chef mahnt, nicht wie die FPÖ-Jugend mit rückschrittlichen Ansichten in die Vergangenheit zu blicken. Vielmehr gelte es, zukunftsgerichtet anzupacken.
Wie das Anpacken funktionieren kann, zeigt der Wiener Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr auf. „Regieren heißt für uns NEOS, Verantwortung zu übernehmen - für die Gegenwart, noch mehr aber für die Zukunft. Um Wien voranzubringen, waren und sind klare Ziele, fundierte Lösungen und der Mut zu Veränderungen notwendig. Das gleiche gilt für Kärnten.“
Er hat als Bildungsstadtrat ein Bündel an Maßnahmen definiert, damit das Bildungssystem den Herausforderungen der heutigen Zeit gewachsen sein kann. Unter der rot-pinken Regierung hat die Stadt Wien mit über drei Milliarden Euro so viel in die Bildung investiert, wie nie zuvor.
„Im Kindergarten haben wir z. B. die Assistenzstunden von 20 auf 40 pro Woche verdoppelt und erhöhen die Sprachförderkräfte bis 2025 von 200 auf 500“, informier Wiederkehr.
Jede Wiener Schule wird weiters durch eine administrative Kraft in der Verwaltungsarbeit entlastet. Seit Regierungsantritt wurde außerdem die Zahl der Schulsozialarbeiter:innen um ein Drittel aufgestockt. Weiters setzt Wiederkehr in Wien auf ein vielfältiges Ausbildungsangebot: „An zehn Schulstandorten werden individuell zugeschnittene Angebote bereitgestellt - das ist unser Wiener Bildungsversprechen“, so Wiederkehr, der auch in Kärnten enorm viel Potenzial ortet. „Wichtig ist die Entschlossenheit, sich klar zu den einzigartigen Chancen zu bekennen und der Wille, es auch umzusetzen.“
Diese Meinung teilt Juvan. Das Land Kärnten müsse endlich begreifen, welches Potenzial die Förderung der Sprachenvielfalt insbesondere hierzulande bietet: „Kärnten ist geografisch eingebettet im Schmelztiegel dreier Kulturen und genau im Schnittpunkt der drei großen Sprachstämme. Meine Vision ist, dass unsere Kinder in Kärnten vier Sprachen sprechen.“
Kärnten hat laut dem NEOS-Chef die Chance, mit einem festgelegten Stufenplan das flächendeckende Angebot der viersprachigen Spracherziehung zu schaffen: Englisch, Slowenisch und Italienisch als Fremdsprache ab der 1. Klasse Volksschule bis zum Ende der jeweils gewählten Schulform.
Juvan verweist darauf, dass der Bedarf an mehrsprachigem Unterricht immer größer wird, gleichzeitig aber seit Jahren schon immer wieder Lehrer:innenmangel allein für den zweisprachigen Unterricht in Deutsch und Slowenisch herrscht. „Dort, bei den Lehrkräften, kann und muss Kärnten in einem ersten Schritt ansetzen“, fordert Juvan.
Zum Einen gelte es, den Beruf der Lehrkräfte durch Entlastung in den unterschiedlichen Personalfunktionen deutlich zu attraktivieren. „Ein erster Schritt bei der Aufstockung von administrativen Kräften wurde zwar schon gesetzt, jedoch sind wir noch lange nicht beim Ideal angekommen“, erläutert Juvan.
Zum Anderen braucht es für die Etablierung der viersprachigen Erziehung auch eine Ausbildungsoffensive, um Lehrerinnen und Lehrer auch aus Slowenien und Italien nach Kärnten zu holen sowie dem Ausbau an grenzübergreifenden Austauschmöglichkeiten.
Wichtig sei, dass das Land Kärnten die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte zukunftsgerichtet denkt und entsprechende Maßnahmen setzt: „Das ist die Basis für die Etablierung der Sprachenvielfalt in Kärnten. Hintennach zu sagen, wir können das nicht umsetzen, weil uns die Lehrkräfte und die Strukturen fehlen, lasse ich nicht gelten.“
Sprache ist ein Standort- und Zukunftsfaktor – gehen wir’s an!
Juvan appelliert abschließend: „Wir haben alle Möglichkeiten, den Sprachenerwerb unserer Kinder spätestens von der 1. Klasse Volksschule bis zum Ende der jeweiligen Bildungsform lebendig zu gestalten und sie mit drei Fremdsprachen aufwachsen zu lassen. Mit attraktiven Arbeitsbedingungen für heimische sowie internationale Lehrkräfte und dem Bekenntnis der politischen Verantwortlichen, die Mehrsprachigkeit in Kärnten als enormes Potenzial zu begreifen, schaffen wir das. Diese Chance wird seit Jahrzehnten verschlafen. Und es ist nicht nur eine Investition in die Zukunft unserer eigenen Kinder: Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein kulturelles Element, das zu mehr Weltoffenheit führt, sondern ein Standort- und damit Zukunftsfaktor. Also, gehen wir’s an: Machen wir Kärnten zum Land der Sprachenvielfalt!“
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