Klagenfurt Wohnen: Weg von Skandalen – Hin zu Lösungen
Am Donnerstagvormittag lud der NEOS-Klubobmann Janos Juvan zu einer Pressekonferenz ins Rathaus ein.
Hohe Kosten und fehlende Fachkräfte machen der Tourismusbranche schwer zu schaffen. Juvan: „Die Politik soll sich endlich um eine zukunftsfähige Tourismusstrategie kümmern, statt Personaldebatten zu führen.“
Mit 12,3 Mio. Nächtigungen im Jahr kommt dem Tourismus in Kärnten eine wichtige Rolle zu. Gleichzeitig ist die Sparte mit Arbeitskräfte-Mangel – derzeit fehlen rund 2.000 Mitarbeiter –, wenig Flexibilität in der Aus- und Weiterbildung und überbordender Bürokratie konfrontiert. NEOS-Landessprecher Janos Juvan stellte deshalb heute in einer Pressekonferenz gemeinsam NEOS-Tourismussprecherin NR-Abg. Julia Seidl Lösungen für die dringlichsten Herausforderungen der Betriebe vor.
Von den 12,3 Mio. Nächtigungen pro Jahr entfallen 70,9% auf das Sommerhalbjahr. Jedoch sind die Sommernächtigungen laut Statistik Austria seit dem Jahr 1975 rückläufig (-42,9%).
„Wir liegen mit 9,9 Prozent aller Österreich-Nächtigungen im Bundesländer-Vergleich zwar auf Platz drei hinter Tirol und Salzburg, jedoch weit hinter deren Benchmark“, so Juvan.
Deshalb müssen neben all den Herausforderungen in punkto Mitarbeiter, Kosten und Bürokratie auch Tourismusangebote weiterentwickelt werden. „Nach wie vor gelingt Kärnten nicht, die Schultersaisonen zu beleben und ausreichend Qualitätsbetten zu schaffen. Auch der Landesrechnungshof kritisierte das 2021 in seinem Bericht zur Kärnten Werbung.“
Juvan fordert, auf Innovation und Nachhaltigkeit zu setzen, sodass Gäste länger in Kärnten verweilen und mehr Geld für sanften Tourismus sowie Kultur ausgeben.
Auch NEOS-Nationalrätin Julia Seidl betont, welch wichtiger Wirtschaftsfaktor der Tourismussektor ist. Denn: „Stirbt der Tourismus, stirbt die gesamte Region. Vom Tourismus hängen ganz stark auch Zulieferbetriebe, Wäscherein, Nahversorger wie Bäcker und Lebensmittelproduzenten oder Handwerksbetriebe ab.“
Ganz eng mit dem Tourismus bzw. dem Mitarbeitermangel hängt auch das Betreuungsangebot für Kinder zusammen, informiert Seidl weiter: „Die ÖVP dachte lange Zeit, dass Kinderbetreuung eine rein familienpolitische Maßnahme ist. Fakt ist aber: Es ist eine bildungs- und arbeitsmarktpolitische Maßnahme!“
In ländlichen Regionen gibt es ohnehin eingeschränkte Betreuungsmöglichkeiten, in den Ferien dann noch viel weniger. „Gerade in touristisch geprägten Regionen ist es unendlich wichtig, ganzjährige Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu haben. Das bringt Frauen in Beschäftigung und raus aus der Falle Altersarmut bzw. der nahezu lebenslangen Teilzeitjobs. Im Tourismus suchen Betriebe händeringend nach Arbeitskräften – und es gäbe sie direkt vor Ort, wenn die Familien ausreichende Betreuungsangebote hätten“, appelliert Seidl.
NEOS-Gemeinderat Ludwig Gasser betreibt in zweiter Generation einen namhaften Tourismusbetrieb in Spittal, den Kleinsasserhof. Er wollte in der Pressekonferenz skizzieren, vor welchen Herausforderungen Betriebe aktuell stehen. Juvan: „Das sind genau jene Herausforderungen, von denen wir heute sprechen. Ludwig Gasser musste kurzfristig in seinem Betrieb bleiben, weshalb ich in Abstimmung mit Ludwig nun informiere.“
NEOS-Landessprecher Janos Juvan appelliert: „Der Tourismus trägt wesentlich zur Wertschöpfung im Land bei. Ein Selbstläufer ist diese Branche aber keineswegs und das Land Kärnten darf sich vor allem nicht darauf verlassen, dass die Menschen kommen, weil es halt bei uns so schön ist. Es braucht Entlastung für die Betriebe und Mitarbeiter und dringend ganzheitliche, fortschrittliche Zukunftskonzepte mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation. Das wird sowohl Kärntens Wirtschaft als auch unserer Umwelt langfristig viel mehr bringen.“
Und er erklärt abschließend: „Wir NEOS haben in den vergangenen Wochen aufgezeigt, was es in punkto Kinderbetreuung und Bedingungen in der Elementarpädagogik braucht. Wir haben aufgezeigt, vor welchen Herausforderungen Lehrbetriebe und Lehrlinge stehen und Lösungsansätze präsentiert, die nachhaltig und langfristig die Situation stabilisieren und verbessern. Heute ist es der Tourismus. All diese Bereiche bedingen einander und in allen Bereichen braucht es endlich Lösungen und insbesondere den Mut, große Reformen einzuleiten, die wirklich wirken. Familien, junge Erwachsene in Ausbildung sowie die Wirtschaft und die Mitte der Gesellschaft müssen endlich das Gefühl bekommen, dass sie in Kärnten eine großartige Zukunft vor sich haben.“
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Pressekonferenz vom 2.11.2023
"Da gibt es scheinbar etwas, das niemand wissen soll."
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