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Für eine Cool City Klagenfurt: Heiligengeistplatz soll zentraler, grüner Spiel- und Erholungsraum werden

Kühle Städte sind coole Städte: NEOS Klagenfurt preschen vor für eine smarte, coole City: Die Ausweitung begrünter Fußgängerzonen, das Aussperren der Busse und des Durchzugsverkehrs in Kombination mit einem modernem Verkehrskonzept soll den knappen, öffentlichen Raum für mehr Grünzonen und einen zentralen Spiel- und Erholungsplatz nutzbar machen. 
Juvan: „Smart City ist in Klagenfurt ein vielzitiertes ein Schlagwort. Wir wollen mutige, durchdachte und für die Bürger spürbare Verbesserungen im Stadtkern.“

Etwa 20 Hitzetage, also mit Temperaturen über 30 Grad, verzeichnete die Landeshauptstadt Klagenfurt zwischen 1981 und 2010, im Klimaszenario von 2071 bis 2100 sollen es schon 60 sein. Das bzw. diese Studie von ADAPT – Urban Heat Islands präsentierten Vertreter der Stadt Klagenfurt im Juni vergangenen Jahres.

„Die derzeitige Stadtregierung ist sich der Verantwortung und des Handlungsbedarfs ja vollends bewusst“, wirft der Klagenfurter Bürgermeister- und Spitzenkandidat der NEOS, Janos Juvan, auf. Jedoch ortet der Klagenfurter NEOS-Chef auch hier durch fehlende ganzheitliche Konzepte und zu wenig Weitblick, Chancen für eine echte Smart City, die gleichzeitig eine Cool City ist, zu verschlafen.

Zwar habe die Stadtregierung sich bei der Präsentation für eine Änderung der Bauordnung ausgesprochen und wolle eine solche beim Land erwirken. „Das ist natürlich die wichtige Grundvoraussetzung für die Ermöglichung von klimabewussten Maßnahmen im Gebäudebau und der Oberflächenadaptierung, jedoch dürfen Maßnahmen für die Reduktion von Hitzeinseln nicht wieder nur ein Fleckerlteppich an wahllos gesetzten kleinen Grüninseln sein, wo eben Platz ist, sondern es muss ein durchdachtes Konzept her, das gleichzeitig in der Innenstadt mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer und smarte Fahrzeuge schafft“, so Juvan. Er betont, dass dies ein Prozess in mehreren Schritten sei und natürlich etappenweise umgesetzt werden muss. Und – für Juvan besonders wichtig – stets mit dialogorientierter und frühestzeitiger Einbindung der Bürger: „Das betrifft nicht zuletzt auch die rechtzeitige und vollständige Information für Anrainer, Verkehrsteilnehmer über größere Bauvorhaben bzw. Veränderungen im öffentlichen Verkehr. Der Umbau der St. Veiter Straße ist nach wie vor ein Mahnmal dafür, wie es nicht sein sollte.“

Potenzial Dach- und Fassadenbegrünung beschränkt 

Zur Bekämpfung der urbanen Hitzeinseln, CO2 und der weiteren Schaffung von Grünflächen ist es auch nötig, Fassaden, Dächer und Bushaltestellen zu begrünen. „Natürlich sind wir uns bewusst, dass sich viele der Ziegeldächer in Klagenfurt nicht für eine Dachbegrünung eignen. Aber es gibt einige Flachdächer, die Potenzial haben. Wie etwa das Konzerthaus, oder aber auch der Gebäudekomplex in der Salmstraße gegenüber der Apotheke, insgesamt – ohne die baulichen Herausforderungen zu kennen – haben wir allein mit einem Blick auf Google Maps 16 große Dachflächen ausgemacht, die zumindest Potenzial hätten“, so Juvan. Einzig die Kelag und der neue Trakt des Verwaltungsgebäudes sind demnach in der Innenstadt begrünt.

Jedoch, so gibt Juvan zu bedenken: „Durch die hohe Anzahl der Ziegeldächer, aber auch die Gebäudestruktur im Stadtkern selbst, in dem man die historische Baustruktur erhalten will und auch Ensemble- und Denkmalschutz Thema sind, ist das Potenzial der Fassadenbegrünung klar beschränkt. Gerade deshalb müssen wir die Flächenentsiegelung in den Fokus stellen. Und dafür braucht es ein modernes Verkehrskonzept, das mehr Raum für Fußgänger und Grünflächen schafft.“

Zwölf Prozent der Innenstadt sind Grün

Bei geplanten Neugestaltungen von größeren Arealen, wie etwa dem Pfarrplatz oder Kardinalplatz, würde man zwar smarte, klimaneutrale Lösungen mitplanen, doch das Problem ist ein anderes: „Insgesamt ist der Stadtkern dicht verbaut. Innerhalb des Rings ist der Bezirk Innere Stadt etwa 680.000 m2 groß. Davon sind rund 82.200 m2 öffentlich begehbare Grünfläche, also ca. 12,09 Prozent. Einige wenige zusätzliche Grünareale gibt es etwa am Areal der Hermagoras oder der Domkirche“, informiert Juvan.

 

Mutige Stadt- und Regionalpolitik ist Basis


„Gerade mutige Stadt- und Regionalpolitik wird beim Kampf gegen die Klimakrise eine Schlüsselrolle einnehmen. Wir NEOS wollen auf allen Ebenen zusammenarbeiten.“ Daran  appellierten der NEOS-Nationalratsabgeordnete, Klima- und Umweltsprecher Michael Bernhard, sowie NEOS-Landessprecher Markus Unterdorfer-Morgenstern vor knapp einem Jahr bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt zum Thema Schulterschluss für den Klimaschutz, bei der auch der Klimakurs für Kärnten präsentiert wurde. Eine große Schwachstelle im türkis-grünen Regierungsprogramm sei, so der NEOS-Klimasprecher, das Kompetenzgewirr zwischen Bund und Land. „Hier gibt es keine Reformen, keine Verbesserungen, obwohl diese dringend nötig wären. Denn trotz stärkerer Bundeskompetenzen liegen viele Bereiche in der Verantwortung der Länder“, konstatiert Bernhard.

Landessprecher Unterdorfer-Morgenstern sieht ebenfalls keine alternative Lösung, als auch in Kärnten einen konsequenten Klimakurs zu verfolgen. "Wie der Global 2000-Bericht im September 2020 zeigte, gab es letztes Jahr zwar positive Tendenzen bei den Treibhausgasen, dennoch dürfen wir die Energiewende und den Klimawandel nicht verschlafen", betont der NEOS-Landessprecher. "Um Kärnten in all seiner Vielfalt und Schönheit auch für die uns nachfolgenden Generationen zu erhalten und lebenswert zu hinterlassen, braucht es einen starken Zusammenschluss und engagierte Zusammenarbeit in der Politik und das über Parteigrenzen hinweg. Uneinigkeit und politisches Hickhack dürfen beim Thema Umwelt- und Klimaschutz keine Rolle spielen, denn so würden wir mit der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder spielen." 

Bernhard: Umdenken bei Raum- und Regionalplanung

Umso wichtiger sehen es die beiden an, dass das Team der NEOS Klagenfurt, das zur Gemeinderatswahl 2021 antritt, ein umfassendes Konzept mit weitreichenden Maßnahmen, die eng mit einem modernen Verkehrskonzept zusammenhängen, für eine „coole“ Innenstadt im Wahlprogramm haben. Denn die südlichste Landeshauptstadt – und dabei speziell auch der Stadtkern – ist in punkto Abkühlung und Begrünung besonders gefordert. 

Der Nationalratsabgeordnete Bernhard appelliert: "Es muss ein grundsätzliches Umdenken bei der Raum- und Regionalplanung geben und dabei sollten Flächen in öffentlicher Hand, allein schon aufgrund ihrer Größe, eine Vorbildfunktion einnehmen." 
Die Raumnutzung in Städten muss unbedingt ganzheitlich betrachtet werden, so Bernhard, da neben der Verkehrsnutzung natürlich auch die grüne Infrastruktur in Konzepte mit eingebunden werden muss. Hinzu kommen die Auswirkungen der globalen Erwärmung. "Es liegt in unserer aller Hände, ob Städte wie Klagenfurt auch in Zukunft noch lebenswert sein werden. Möglichst viele Grünflächen leisten nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern sorgen auch für ein besseres Klima in der Stadt", erklärt der NEOS-Klima- und Umweltsprecher. 

Wiener Fortschrittskoalition als Vorbild

Klagenfurt und andere Städte in Kärnten können auch vieles vom innovativen Programm der Wiener Fortschrittskoalition mitnehmen, wo die NEOS einen kompletten Paradigmenwechsel bei der Klimapolitik, Klimawandelanpassung und Begrünungspolitik erreicht haben. Neben dem Klimaschutzgesetz, Maßnahmen für den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren und dem erst zweiten CO2-Budgets in einer europäischen Großstadt setzt Wien mit der Vernetzung von Grünzonen und Parks sowie einem eigenen Budget für die Anhebung der Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums neue Maßstäbe. „Vor allem bei der erstmaligen Schaffung einer blauen Infrastruktur kann viel von den Innovationen und Erfahrungen aus Wien gelernt werden“, so Bernhard.

Klagenfurt: Ausweitung der Fußgängerzonen durch 
intelligentes Aussperren des Durchzugsverkehrs

Zurück zu Klagenfurt: Mit nur wenigen Adaptierungen von Straßenteilen und der Aussperrung des Durchzugsverkehrs an diesen Stellen ist es möglich, die Innenstadt zu beruhigen, die Fußgängerzonen auszuweiten bzw. zu verbinden und somit mehr Raum den Fußgängern und Radfahrern zu überlassen – stets unter der Prämisse, zusätzliche Grünflächen, Beete, Brunnen und Wasserspiele inklusive konsumfreier Sitzgelegenheiten ( Vorbild Museumsquartier ) zu schaffen –Wien und Paris liefern hier viele nachahmenswerte Vorbilder (Schaubilder im Anhang).


Die Ausweitung der begrünten Fußgängerzone 
ohne Durchzugsverkehr umfasst:


• den Heuplatz zur Anbindung an Cityarkaden 
• den Pfarrplatz (der seitens der Stadt neu gestaltet wird), aber auch die Herrengasse als neuen Klagenfurter Gastgarten 
• die Straßenzüge rund um den Benediktinermarkt, an Markttagen ist das bereits jetzt der Fall, unter Gewährleistung der Zu- und Abfahrt der Tiefgarage

• der Neue Platz autofrei als italienische Piazza, unter Gewährleistung der Zu- und Abfahrt der Tiefgarage

• die 10. Oktoberstraße bis Ring; das ermöglicht eine Anbindung des Messeareals und die Verhinderung des Durchzugsverkehrs von West nach Ost 
Eine detaillierte Infografik ist im Anhang.

Busse fahren entlang des Rings; 
gratis Mikro-E-Busse bringen in den Stadtkern
 

Einher gehen muss mit all diesen Maßnahmen ein modernes Verkehrskonzept für die Innenstadt, um die Lebensqualität zu erhöhen und das Stadtklima insgesamt zu verbessern: Innerhalb des Rings fahren demnach keine Busse mehr, alle Linien werden über den Ring geführt. Stattdessen bringen kostenfreie Elektro-Sammelbusse die Menschen von den Haltestellen am Ring durch die Innenstadt. „Derzeit wird an der gesamten Takt-Optimierung der  städtischen Busflotte gearbeitet. Jetzt diese Maßnahmen einzuplanen, wäre der richtige Zeitpunkt“, appelliert Juvan. 
Weiters etabliert werden muss aus Sicht der NEOS parallel ein hochwertiges Rad- und Fußgängernetz. Juvan: „Vor allem durchgängige Rad-Highways entlang der Hauptverkehrswege, denn ein aufgemalter Strich auf der Fahrbahn ist noch lange kein Radweg.“

Modernes Verkehrssystem schafft Raum 
für zentralen Spiel- und Erholungsplatz
 

Der neue, zentrale Verkehrsknotenpunkt der Landeshauptstadt wird spätestens mit der Fertigstellung der Koralmbahn ohnehin der Hauptbahnhof Klagenfurt sein, sind NEOS überzeugt. „Die STW-Busflotte gehört schon rein als logistischen Gründen zum Hauptbahnhof als neuem Verkehrsknotenpunkt der Stadt verlegt“, so Juvan. 
Das bedingt einen Um- und Ausbau des bestehenden Busbahnhofes sowie eine wetterfeste Anbindung an den Bahnhof.

Mit der Verlegung der STW-Busflotte birgt dann plötzlich ein zentraler, derzeit völlig versiegelter und verbauter Platz in Klagenfurt neues Potenzial, zum grünen Erholungsherz der Stadt Klagenfurt zu werden. „Ein großer, zentraler Innenstadtpark kann dort entstehen, mit Wasserspielen und -flächen zur Abkühlung im Sommer. Und mit Spielmöglichkeiten für Kinder, die in der Innenstadt derzeit kaum zu finden sind“, zeichnet Juvan die NEOS-Vision.

Anbindung und Potenziale für 
Bustouristen-Ankunftsstelle Schillerpark
 

Wird der Heiligengeistplatz zur grünen Oase, birgt das wiederum positive Potenziale  für die dahinterliegenden Parkflächen Schillerpark, Karl-Bauer-Park und Schubert-Park. „Diese bilden den Großteil des Grün-Anteils in der Innenstadt. Durch ein Gesamtensemble mit dem Heiligengeistplatz als zentralem Element im Stadtkern kann so eine noch bessere Anbindung und Verbindung entstehen. Derzeit ist das Potenzial dieser Parks – durch die Randlage – noch schlummernd“, sagt Juvan und verweist weiter auf das Potenzial für neue Gastronomiekonzepte und den Tourismus der Stadt im Gesamten. „Denn schließlich ist eine der zentralsten Ankunftsstellen für Busreisende die Ausstiegsstelle beim Schillerpark.“

Begleitende Maßnahmen: 
Weniger Autos, aber nicht autofrei
 

NEOS sind nicht dafür, die Innenstadt völlig autofrei zu machen. „Individualverkehr wird immer nötig sein, jedoch ist er auf ein Minimum zu reduzieren“, ist Juvan überzeugt. Dazu zählt auch, begleitend zu all den bereits erwähnten Maßnahmen, das Park-and-Ride-System für Pendler weiter ausbauen und an den öffentlichen Verkehr in guter Taklung anzubinden. „Ein digitales Parkleitsystem an den Einfahrtsstraßen und Autobahnabfahrten ist in Zeiten von Smart City und dem Versprechen der derzeitigen Regierung, Klagenfurt digitaler zu machen, dann ebenso zu realisieren“, ergänzt Juvan.

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