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Psychische Gesundheit der Jugend ist immer noch Stiefkind im Gesundheitssystem

Zu wenig Personal, zu wenig Planbarkeit, zu wenig Stellen, zu wenig Dezentralisierung: NEOS-Landessprecher Janos Juvan und NR-Abg. Yannick Shetty haben sich gestern mit EqualiZ sowie Primar Wolfgang Wladika von NKPJ über die Herausforderungen der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen ausgetauscht.

Der gestrige Tag stand im Zeichen der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. NR-Abg. Yannick Shetty setzt sich als NEOS-Sprecher für Integration, Jugend, LGBTIQ*, Sport und Lehre, besonders für dieses Thema ein. Gemeinsam mit NEOS-Landessprecher Janos Juvan und NEOS-Landtagswahlkandidat Sebastian Werkl, der hauptberuflich als Sozialarbeiter tätig ist, besuchte er den Verein EqualiZ – eine Anlaufstelle für Mädchen, junge Frauen und Jugendliche im LGBTIQ*-Spektrum sowie Dr. Wolfgang Wladika, Primar der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kinder- und Jugendalters.

Mehr Stellen und mehr Planbarkeit in der Sozialbranche

EqualiZ bietet neben einem Mädchen- und Queertreff auch Beratungs- und psychotherapeutische Angebote und begleitet die Jugendlichen auch mit Kursangeboten auf dem Weg in die Berufswelt.

„Wir haben einen großartigen Einblick über die wichtige Arbeit und Angebote des Vereins erhalten und über die Herausforderungen für die jungen Menschen gesprochen“, so Juvan. Besonders am Herzen liegt ihm der Ausbau der Psychotherapie-Stellen. „Trotz Ausbau einiger Institutionen, wie am Klinikum Klagenfurt, braucht es mehr Stellen, die sich um die  Jugendlichen adäquat und vor allem zeitnah kümmern können. Das hat unser Gespräch bestätigt. Die Wartezeit bei EqualiZ beträgt derzeit bis zu einem dreiviertel Jahr.“ 
Vor allem kleinere Vereine im Sozialbereich stehen vor großen Herausforderungen im Sinne der Planbarkeit. „Die Vereine brauchen eine nachhaltige Finanzierung von Projekten, die über ein Jahr hinaus geht. Zudem gibt es auch zahlreiche bürokratische Hürden, wie etwa bei der Einreichung neuer Leistungen. Das muss sich dringend ändern“, so Juvan.

Personal- und Strukturausbau im Kinder- und Jugendpsychiatrie-Bereich nötig

Ebenso Dr. Wolfgang Wladika, Primar der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie des Kinder- und Jugendalters (NKPJ) sieht für die Zukunft noch großen Handlungsbedarf. Die NPKJ ist die einzige stationäre Einrichtung dieser Art in Kärnten. Wladika kämpft nicht nur in seiner Einrichtung mit Personalmangel, sondern ortet dieses Problem grundsätzlich – und es werde sich immer mehr zuspitzen. Das wird die Unterversorgung der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Problematiken verschärfen.

Shetty hat sich erst vor Kurzem im Parlament für die Ausweitung von Kassenarztstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und allgemein eine Kassenabdeckung für Psychotherapie eingesetzt: „Nicht erst seit der Corona-Pandemie gibt es zahlreiche Baustellen im Bereich der psychischen Gesundheit, wobei sich diese vor allem auch auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat. Psychische Gesundheit muss ein integrierter Bestandteil unseres Verständnisses von Gesundheit sein.“

Doch nicht nur Personalmangel – auch die strukturelle Unterversorgung in den Regionen ist ein großes Thema laut Dr. Wladika – und reicht bis in Städte Wolfsberg oder Spittal. Ein Lösungsansatz wären mehr Tageskliniken und Ambulanzen für Kinder und Jugendliche mit mentalen Auffälligkeiten. Aktuell übernehmen Psycholog:innen zu einem großen Teil die Aufgaben von Psychiater:innen.

„Gerade in der Psychiatrie braucht es möglichst kurze Wege, weil man ansonsten – das bestätigte uns Dr. Wladika, die Patient*innen verliert, die durch halb Kärnten fahren müssen und nicht zu  jedem Termin nach Klagenfurt kommen können. Wir NEOS unterstützen den Strukturausbau und setzen uns auf Landes- wie auch Bundesebene dafür ein“, so Juvan und Shetty abschließend.

 

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